Drei Tage in der Surselva (25. – 27. Januar 2019)

Drei Tage WS Skitouren in der Surselva waren angesagt. Drei Tage voller geiler Tiefschneeabfahrten, abenteuerlicher Wegsuche im Wald und massenhaft Strassenüberquerungen mit einer tollen Gruppe sind es geworden.

Los ging es Freitags morgens um 06:33 von Basel SCC nach Pigniu. Von dort brachte uns ein angenehmer Aufstieg die 1000hm, die Route 26b ab 1800m nach Osten verlassend, auf den Fil da Rueun (2349 m), unserem Tagesziel. Nach der Überschreitung des Gipfelrückens entpuppte sich die Abfahrt 208 im Südhang von Fil da Rueun im oberen Bereich als traumhafter Pulverschnee, im unteren Bereich jedoch als abenteuerliche Wegfindung durch den Wald. Obwohl wir exakt der Route 208a nach Rueun gefolgt sind war stellenweise fast kein Durchkommen im Wald.

 

Blick vom Fil da Rueun

Übernachtet haben wir im Kunst-Hostel Autra Caussa in Danis. Ein herrliches, kleines und sehr gemütliches Hostel im Tal, fussläufig von der Zughaltestelle Tavanasa.

 

Hostel in Danis

Für unsere Samstagstour liessen wir uns mit dem Grossraumtaxi von Danis nach St. Martin Obersaxen bringen. Von St. Martin bestiegen wir den Piz Titschal (2550m). Ein technisch leichter Aufstieg mit etwa 1200 Höhenmetern. Von hier brachte uns die Route 278a durch herrliche Pulverhänge zurück nach St. Martin, danach mit eigener Wegfindung über Wiesen und Wanderwege ins Tal. Das entgegen aller Wetterberichte wahnsinnig gute, sonnige Wetter haben wir unterwegs für eine Praxiseinheit Lawinenverschüttetensuche verwendet (Gruppenszenario Mehrfachverschüttetensuche und Sondieren). Die Abfahrt verlängerten wir von St. Martin bis hinab ins Tal nach Tavanasa um weitere 500 Höhenmeter (bis fast hinunter ins Tal hatten wir top Schnee, jedoch wieder schwierige Waldstellen und einige Strassenüberquerungen.)

 

Auf dem Piz Titschal

 

Blick zurück auf den Piz Titschal

 

An der Sondierbar

 

Abenteuerliche Abfahrten im Wald

 

Aufgrund der guten Erfahrung mit der Nordhangabfahrt am Samstag entschieden wir uns Sonntag für die auf dem Heimweg liegende Tour 373a zum Dutjer Horn (2391 Meter) (Aufgrund der Zeit und des Wetters jedoch nur bis zur Dutjer Alp (2032hm)).

Da ein grosser Teil des Aufstiegs auf der unerwartet gut geräumten Strasse lag, entschieden wir uns kurzerhand für den Aufstieg auf einem Wanderweg (ab P.1016) durch den Wald. Der stellenweise recht steile Weg verlangte den Fellen einiges ab, brachte jedoch einen schnellen Höhengewinn. Die Rückfahrt von der Dutjer Alp nach Valendas Sagogn zum Bahnhof brachte anfangs traumhaften Pulverschnee, im unteren Teil jedoch harschig / sulzigen Schnee und wieder einige Strassenquerungen – bis direkt an den Bahnhof Valendas-Sagogn.

Aufstieg über den Wanderweg

Alles in allem äusserst gelungene drei Tourentage. Herzlichen Dank geht an unsere zwei Umbieter Phil und Markus sowie an die spitzenmässige Gruppe! Immer gerne wieder.

Dabei waren: Alex, Markus, Matthias, Moritz, Phil, Roberto, Thomas K.

3 Kommentare

  • Thomas, danke für den Bericht. Der AACB hat in gewissen Kreisen (völlig zu unrecht!) einen zweifelhaften Ruf was die berüchtigten, wilden Waldabfahrten angeht – in der Tat ein grosser Verdienst des legendären Waldmeisters Cadel!

  • Marco,
    ein Vertreter der Firma STIHL hat angefragt ob Clubmitglieder bei einem Promo-Video für eine neue Serie besonders leichter, rucksacktauglicher Kettensägen mitmachen möchten?

    Propagiert wird nicht die traditionelle Opferrolle der Skitouristen, sondern eine neue, aktive und offensive Rolle. die mittelfristig neue Talabfahrten eröffnet.

    Das Kettensägen-Projekt wird vom BAFU im Rahmen der Initiative gegen die Vergandung von Sömmerungsflächen unterstützt (Benzinkostenzuschüsse).

    Als voraussichtlicher Drehtermin ist z.Zt. der 1.4.2019 im Gespräch.
    Wäre das was für die Programmübersicht?

    Gruss, Matthias

    • Matthias, ich bin ein Verfechter der traditionellen Handsäge (Silky!), um dem Erlen-Dschungel im Aufstieg Herr zu werden. In der Abfahrt erübrigt sich das Problem bekanntlich, bzw. reduziert sich auf genügend Anlauf und Schuss – ein nicht unwesentlicher Beitrag gegen die Vergandung!

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