Jubiläumstour Etappe 9: Alle Wege führen in die Gruebenhütte (21.-23. September 2018)
Tour im Rahmen des 100jährigen Jubiläums des AAC Basel – Auf neun Etappen von der Biferten- zur Gruebenhütte. Etappen-Übersicht
Am Gruebenhüttenfest feierten wir Dani’s 20jähriges Jubiläum im Amt als Hüttenwart, welches er dieses Jahr abgibt. Zugleich war das Fest Abschluss der letzten Jubiliäumsetappe.
Vielen Dank für die Mithilfe aller Teilnehmenden, insbesondere an Michel, Luana, Lara und Dani!
Dienstag – Freitag: Hüttenbauarbeiten
Michel und Dani waren bereits einige Tage vor dem Fest auf der Hütte, um letzte Arbeiten in Angriff zu nehmen.
Freitag: Hüttenzustieg zur Bächlitalhütte und Klettern in Hüttenumgebung
Samstag Team 1: Seilschafts-Coaching – Über Piccolo Diamantino (5a) auf den Kleinen Diamantstock und dessen Westgrat und die Untere Bächlilücke zur Gruebenhütte (Dani, Liselotte, Johannes, Markus, Roberto, Lukas)
Samstag Team 2: Über den Ostgrat auf den Grossen Diamantstock und die Untere Bächlilücke zur Gruebenhütte (Thomas und Marco)
Samstag Abend: Gruebenhütten-Fest
Sonntag: Klettern in Hüttenumgebung
Nachtrag (27. Januar 2019): Bericht von Lukas Barth
Der AACB schrieb diese Tour in der Reihe des Jubiläumsprogramms aus. Zudem fand an diesem Wochenende auch noch das Grubenhüttenfest statt, an dem Hüttenwart Dani Silbernagel die Schlüssel der Hütte zur Weitergabe an eine neue Obhut vorbereitete und was feierlich abgerundet wurde. Doch nun von Anfang an.
Die meisten Teilnehmenden der Tour waren schon am Freitag (Vortag der Tour) angereist, mit ÖV oder im PKW, bis zum Räterichsbodensee unterhalb des Grimselpasses. Der Aufstieg zur Bächlitalhütte dauert etwa 1.5-2 Stunden. Während die Teilnehmenden den Nachmittag nutzten, um in umliegenden Klettergärten sich an Fels und Höhe zu gewöhnen, sass ich noch in Zürich im Büro. Ich konnte erst später anreisen, startete den Hüttenzustieg um 22:30 Uhr und traf kurz vor Mitternacht bei der Hütte ein – da schliefen schon alle wie friedliche Lämmlein. Schon am Abend setzten Niederschläge ein. Eine Schlechtwetterfront überzog die Schweiz von Freitag auf Samstag, dementsprechend war es auch in der Nacht ziemlich nass.
Am Samstag morgen, um 5:30 Uhr nahmen wir das Frühstück ein. Dank des veränderlichen Wetters waren wir die einzigen Gäste auf der Hütte. Am Vorabend wurden in der Tourenplanung verschiedene Routen abgewogen, und der Bergführer ging bei der Planung ganz auf die Wünsche der Teilnehmenden ein. Es wurde eine Ausbildungstour gewünscht, im Zentrum stand also nicht ein Gipfel, sondern lernen, anwenden, probieren, üben. Und während die erste Seilschaft des AACB bereits individuell zur Grubenhütte aufbrach, begann die erste Lektion für uns Teilnehmenden noch vor Tageseinbruch in der Hütte. Dani gab uns hilfreiche, praxisorientierte Tipps und Tricks. Nach dem Abmarsch um 6:30 Uhr ging es um die Orientierung im weglosen Gelände. Trotz der wieder guten Sicht war das Finden der optimalen Linie in der Moräne nicht immer ganz offensichtlich; Dani zeigte uns, worauf es bei der Wegfindung ankommt und wie man Kräfte richtig einsezt, so dass man effizient vorwärtskommt.
Beim Fels angelangt, stiegen wir über verschiedene Routen auf zum Ostgrat des Chlinen Diamantstocks; es waren einige Seillängen (2-4c/5a) und Blockkletterei zu überwinden, bis wir auf dem Grat ankamen. Sonnenschein und Windstille luden auch gleich ein, dort ein bisschen zu verweilen und uns mit der Seilhandhabung zu beschäftigen. Legendär ist sicher die sogenannte „Iten-Bremse“, die Dani uns dort beigebracht hat – ein unkompliziertes System aus zwei Karabinern, das ein Abseilgerät ersetzt bzw. erspart, erfunden vom Basler Bergführer Lukas Iten. Auf dem Grat hatten wir auch ideale Sicht auf den ganzen Grubenkessel, in welchen wir danach abstiegen. Zunächst ging es aber noch über einige kleinere, aber teils spitze und scharfe Gendarmen zur unteren Bächlilicke, von wo aus wir auf den Grubengletscher absteigen konnten und Halt an einem Fixseil fanden, dass Dani noch am Vortag repariert hatte.
Bevor man zur Grubenhütte wieder aufsteigen konnte, musste man ganz in den Kessel absteigen und die Gletscherzunge (oder was noch davon übrig ist) queren. Entsprechend zum Gletscherrückgang war die Moräne auch von Geröll und losen steinen durchzogen. Vom Grubenkessel zur Grubenhütte waren nochmals etwa 150 Höhenmeter zu überwinden. Bei der Hütte angekommen, erwarteten uns auch schon ein Empfangskommittee: Daniels Zwillingsbruder und weitere AACB-Mitglieder und Helferinnen und Helfer hatten anlässlich des Grubenhüttenfests einen exquisiten Apéro Riche vorbereitet, bei dem es an nichts fehlte. Zum Grubenhüttenfest gehörte auch ein Rundgang um die Hütte und das originelle Boulderbiwak. Das gemeinsame Abendessen in der gemütlichen Hütte und die nette Stimmung unter den AACB-Mitgliedern und –Interessentinnen war das Pünktchen auf dem I, und für mich persönlich war es natürlich spannend, nach 18 Jahren auf der Mailing-List einmal den AACB live zu erleben.
Die Jubiläumstour wurde von allen Mitgliedern geschätzt, denn die Ausbildung stand im Zentrum der Tour, und wir konnten alle von Danis riesigem Know-How profitieren. Ein grosser Dank daher an Dani Silbernagel, der uns sicher und kompetent über den Grat führte! Ebenso gebührt grosser Dank den Organisatoren des Tourenprogramms im Hintergrund und all denjenigen, die an diesem Tag mitangepackt haben, um das Grubenhüttenfest zu gestalten, vorzubereiten und für alle zu kochen – eine logistische Herausforderung, die bestens gelungen ist!
TN: Liselotte, Roberto, Marco R., Evgenia, Beni, Barbara, Lara, Luana, Lukas, Michel, Ulrike, Markus, Dani, Toni, Kelken, Thomas, Johannes, Marco B.