Neujahrstouren in Bedretto (2. – 5. Januar 2019)

Kurzfristig hat sich ein Teil der für Cimalmotto designierte Neujahrstourengruppe aufgrund der fönbedingte Wärme im Vallemaggia für ein paar Tourentage im Bedretto umentschieden

2. Januar 2019, Passo di Narèt (2440 m ü.M), WS

Mit Fönsturm nicht der ideale Tourentag und so entschied man sich von Osasco, möglichst dem tiefsten Tal in Richtung Cristallina-Hütte zu folgen (Route 13a). Angenehmerweise war man Tal wenig windexponiert und hatte den Nordwind im Rücken. Windexponierter war der Aufstieg zum Pass, man wähnt sich im Windkanal. Hinter dem Pass fanden wir tatsächlich man windgeschütze Ecken zum Präparieren der Ausrüstung, ja selbst eine gemütliche Pause in der Sonne lag drin. Wegen des fehlenden Schnees in mittleren Lagen wählten wir für die Abfahrt die Fahrstraße und kamen ohne Bodenkontakt ins Tal.

 

3. Januar 2019, Poncione die Manió (2924 m ü.M), S

Der Fönsturm hatte glücklicherweise nur geringe Schneemengen verfrachten können, so herrschten an diesem schönen und bitterkalten Tag (-12°C im Tal) relativ sichere Verhältnisse. Von All´Acqua erreichten wir über den Sommerweg die Piansecco Hütte (Route 10a, WS, 1h) und folgent weiter der Route 104a zum Gerenpass. Eigentliches Ziel war das Chüebodenhorn. Weil aber dessen Gipfelgrat abgeblasen, windexponiert und in der Kälte sowieso die Lust auf Fussaufstiege eher beschränkt war, haben wir kurzerhand den Manió angesteuert. Beim Skidepot P. 2924 erklärten wir den Gipfel und wagten uns für die Abfahrt durchs Canolone (104b, S), als wir gesehen hatten, dass im Steilhang kein Triebschnee abgelagert war. Hingegen mussten wir im Hang über dem Lago delle Pigne aufpassen und wählten eine vorsichtige Linie über die Geländerücken.  Endlich war es genug windstill für eine Pause und gestärkt nahmen wir die weitere Abfahrt in Richtung Capanna Piansecco und durch das Tal des Ri dell´acqua unter die Skier.

Übrigens waren wir hier schon mal, in anderer Jahreszeit: aacbasel.ch/klettern-am-passo-di-manio

4. Januar 2019, Pizzo Pesciora  (3120 m ü.M), S

Untergebracht waren wir zweckmässig und günstig EasyB&B in Bedretto, wobei wir beide Bs im Namen streichen würden. 1 Bett ist nämlich zusammengefallen und Frühstück hätte es erst ab 8:00 gegeben, zu spät für alpinistische Touren wie folgende. So haben wir uns fürs Frühstück selbst versorgt. An diesem Tag sind wir direkt ab Unterkunft über den Wanderweg zur Alpe Pesciora aufgestiegen und auf der Hochfläche auf die Route 963b gestossen. Der laut SAC-Führer „leichte“ Gipfelaufstieg mit Kletterstellen der Schwierigkeit II, war gar nicht so leicht und vor allem exponiert. Die Abfahrt durch den steilen Wald hatte so seine Tücken. Wenn es für Waldabfahrten eine Skala gäbe, würde sie Bernhard-Skala heissen und Steilheit, Dichte des Bewuchses, Schneearmut sowie Lichtmangel infolge Dämmerung berücksichtigen. Letzteres war kein Problem, alles andere hingegen schon. Wer findet die AACBler auf dem letzten Foto?

5. Januar 2019, Pizzo Grandinagia  (2699 m ü.M), ZS

Wieder ein Fönsturm, die Tour sollte kurz sein und die Erwartung den Gipfel zu erreichen war eher gering. Über die Route 525a haben wir den Sattel auf 2445 m ü.M erreicht, als der Wind merklich nachliess. So wagten wir uns über die Steilstufe in die Nordflanke und hoch bis zum Skidepot. Auf die letzten 10m Fussaufstieg haben wir aus Sicherheitsgründen wegen den teilweise extremen Böen verzichtet.

Umbieter: Claudio

TN: Jörg, Thomas J, Carl, Thomas H

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