Silvestertouren in Ausserferrera (28. Dezember 2018 – 2. Januar 2019)

Dieses Jahr verschlug es die ausgewählte und überdurchschnittlich zahlreiche AACB-Silverstergruppe nach Ausserferrera. Dieses liegt auf 1300m ü. M. in der Nähe von Andeer am Eingang des Val Ferrera/Avers (Juf). Die Gegend ist insbesondere bei Eiskletterern und Boulderern international bekannt und die gewählte Unterkunft wurde insbesondere wegen des regen Andrangs von letzteren in den vergangenen Jahren neu erstellt und wird von einem Boulderer betrieben (https://www.bodhi.ch)

Die Tourengruppen kristallisierten sich jeden Tag neu in wechselnder Besetzung:
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Nolla (2641m ü.M) ab Ausserferrera, ZS-, 1310 hm

am 28.12.18

Wegen Anreise erfolgte ein später Start direkt ab Unterkunft um 11.00 Uhr auf der knappen, aber stark verfestigten Schneedecke. Die Hitze am Vortag hatte dem Schnee arg zugesetzt, jetzt waren die Temperaturen wieder gesunken, man bewegte sich auf Harsch. Nur in der Gipfelmulde waren ein paar Pulverschwünge möglich. Trotzdem war es ein gelungener Start in die Woche und machte Lust auf mehr

Piz la Mazza (2815m ü.M) ab Ausserferrera, WS+, 1500 hm, 

jeweils eine Gruppe am 29.12.18 und 01.01.19

Auf dem Wanderweg von Ausserferrera stiegen wir zum Maiensäss Manoess und zur schmucken Alp Cresta. Auf der Strasse erreichten wir die Alp Sut Fuina. Ab hier war man auf der ganzen Tour im Schatten, was einerseits unangenehm war, andererseits eine stiebende Abfahrt garantierte. Der spektakuläre Gipfelaufstieg führte durch eine Mulde zwischen an die Dolomiten erinnernen Kalkwände.

Hüreli (2854 m ü.M.) mit Fussaufstieg ab Ausserferrera

am 30.12.18

Mittler Wissberg (2980 m ü.M.) ab Pürt (Avers),  ZS, 1100 hm

jeweils eine Gruppe am 30.12.18 und 31.12.18

Aufgrund von Wind und Schneefall wollten wir ab Cresta die einfache Tour aufs Grosshorn angehen. Leider hatte hier der Vorweihnachtsorkan den Schnee bis weit über die Waldgrenze komplett abgetragen. So wählten stattdessen die Gegenseite, wo wegen Sonnenexposition im unteren Bereich zwar noch weniger Schnee lag, der Anstieg aber von einer bedeckten Fahrstraße ins Maleggabachtal erleichtert wurde. Dort konnten wir bei genug Schnee und im Tal mit einfacher Orientierung in Richtung Tälifurgga weiterstapfen. Die Gruppe am 30.12 konnte von einer kurzen Wetterverbesserung profitieren und wider Erwarten auch relativ gemütlich den windexponierten Gipfel erreichen. Leider verschlechterte sich die Sicht auf der Abfahrt wiederum.

Mittagshorn (P 2542 m ü.M.) ab Splügen  WS, 1040 hm

am 31.12.18

Wiederum galt es ein optimales Ziel für Schlechtwettertag mit Sturm und leichtem Schneefall zu finden. Diese kurze und eher leichte Tour war dann doch noch herausfordernd als es darum ging in stark kupiertem Terrain den Gipfel zu finden.

„Es reisst gleich auf“, oft gesagt und selten war es so zutreffend wie an jenem Silvesternachmittag, als pünklich zur Abfahrt die Wokendecke sich auflöste

Piz Spadolazzo (2721) ab Innerferrera

am 01.01.19

Piz Muttala (P 2960 m ü.M.) ab Innerferrera, S+, 1500 hm

An diesem Prachtstag mit Sonnenschein und 10cm Neuschnee erwartete uns ein fünfstündiger Aufstieg über die Fahrstrasse ins Val Niemet. Die Route 354a führte uns in die Sonne und über die immer steiler werdende Südflanke zum Pass auf 2700 m ü.M. Durch die Nordostflanke des Muttala sind auf den Nordgrat aufgestiegen und haben für die letzten 100 hm die Skier aufgebunden. Bei der Überschreitung des Westgrates zum Sommerschneefeld galt es eine exponierte Stelle mit ein paar geschlagenen Stufen zu überwinden, wo anhand der Spuren sichtbar war, dass selbst die Gämsen auf dem Firn ins schlittern geraten sind. Schönster Powder erwartete uns auf dem in der Karte eingezeichneten Sommerschneefeld, das wir östlich der offizielle Skitourenroute 254b in ein Couloir verlassen haben. Bei Einbruch der Dunkelheit wurden wir in Sufers Schmelzi abgeholt

 

Umbieter: Sämi Bernhard

TN: Stephan, Julia, Pascal, Kirsten, Liselotte, Robert, Thomas B, Ilona, Claudio, Jörg, Lukas, Marco B, Adrian, Kevin und Norina

Text: Claudio

 

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