Geschichte

Akademischer Alpenclub Basel

100 Jahre Alpinismus – 80 Jahre AACBs


Inhalt

 

Die in Mundart an der Weihnachtsversammlung 1998 gehaltene Rede ist nachträglich in Schriftsprache aufgezeichnet und mit Literaturhinweisen ergänzt worden

Hans Baer

 

Präalpinismus

Vor etwa zehn Jahren noch begann die Geschichte des Alpinismus [1 – 4] mit der militärischen Erschliessung der Alpen. An Hannibals Zug über den Mont Cenis durfte man denken, an das Hin- und Herziehen römischer Kohorten, an die Dienstreisen der Frankenkaiser nach Italien.

Heute ist die Epoche des Präalpinismus in die Steinzeit zurückverlegt worden. Es bleibt allerdings ein Rätsel, ob der Oetzi auf dem Weg zu einem Höhenheiligtum war oder hinter einer Gemse herjagte. Jedenfalls gehörte er zu den wenigen Menschen, die sich in die unwirtlichen Berge wagten. Er überwand die den meisten Menschen eigene Abscheu und Angst vor dem Hochgebirge.

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Alpenforschung

Im 18. Jahrhundert nähert man sich den Alpen moralisch-ästhetisch und utilitaristisch-wissenschaftlich. Albrecht von Hallers Lehrgedicht „Die Alpen“ steht für die erste Haltung. Der zweite Beweggrund führt zur Erkundung des Mont Blanc. 1786 finden der Arzt Paccard und der Strahler Balmat aus Chamonix den Weg zum Gipfel. Das ermöglicht ein Jahr später die Expedition des Genfer Geologen Horace Bénédict de Saussure [5]. Wieder ist Balmat dabei. Man braucht lange Alpenstöcke, kein Seil, keine Pickel, aber Stangen und Leitern und zentnerweise physikalische Instrumente, um die wissenschaftlichen Beobachtungen durchzuführen.

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Alpenmythos

Im 19. Jahrhundert wird die Naturlandschaft ideologisch besetzt: man erfindet die Schweiz. Alpen und Jura sind mehr als geologische Formationen, sie bilden einen mythischen Raum. Seit 1848 treten Berge als Zeichen der wahren Schweiz in Kunst und Werbegraphik massenhaft auf. Sie bleiben Symbol schweizerischer Selbstverständnisses in der Politik und begründen in unserem Jahrhundert den Plan des Alpenréduit im Zweiten Weltkrieg. Alpenreisen und Bergbesteigungen im 19. Jahrhundert sind Angelegenheiten der besseren Gesellschaft, die gibt es auch nach den Revolutionen immer noch.

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Schweizer und Engländer

1811 besteigen die Brüder Johann Rudolf und Hieronymus Meyer [6], Söhne einer begüterten Aarauer Kaufleutefamilie, mit Gemsjägern vom Wallis her den Jungfraugipfel. Zweck und Ergebnis ihrer Reise ist die Topographie des Jungfraugebietes.

Gottlieb Studer [7], Berner Notar und Regierungsstatthalter, forschender Topograph und Panoramenzeichner, ersteigt 1843 das Wildhorn.

Der Berner Patrizier und Bergingenieur Edmund von Fellenberg [8] nimmt den Wettbewerb mit den sportlichen Ausländern auf: 1856 besteigt er den Wildstrubel. Die Engländer haben nämlich rund die Hälfte der hohen Gipfel „erobert“ und erklären die Alpen zum Spielplatz Europas. Neben ihnen und in ihrem Dienst entwickeln sich die einheimischen Bergführer zu Extremalpinisten.

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Alpine Club und SAC

1857 wird in London „The Alpine Club“ gegründet. Ein Ländername ist überflüssig – es gibt noch keine andere Bergsteigervereinigung. Vom gleichen imperialen Selbstbewusstsein zeugt ab 1863 „The Alpine Journal“, es heisst noch heute so. Leslie Stephen, Erstersteiger des Bietschhornes 1859, erklärt das Hochgebirge zum „Playground of Europe“. Er und seine Clubfreunde betreiben Bergsteigen als edlen Sport.

In bewusstem Gegensatz dazu ruft der Berner Geologe Theodor Simmler 1862 zur Gründung des Schweizer Alpenclub auf. Simmler findet es beschämend, „wenn das Publicum in der Schweiz über die Regionen des ewigen Schnees und Eises, über die Zugänglichkeit der Gletscher und Felsengipfel sich aufklären will, es zu den Beschreibungen des englischen Alpenclubs greifen muss.“ Der SAC wird 1863 in Olten gegründet mit der Aufgabe, unsere Alpen topographisch zu erkunden, wissenschaftlich zu erforschen, bekannt und zugänglich zu machen.

1865: Edward Whymper, englischer Bildreporter, gewinnt den Wettlauf auf das Matterhorn über den Hörnligrat. Der Abstieg wird zur Katastrophe. Jean Antoine Carrel kommt über den Italienergrat nur zu einer Zweitbesteigung.

In den folgenden Jahrzehnten werden die Alpen im Stil klassischen Bergsteigens mit immer schwereren Routen erschlossen: Eiger, Dom, Dent Blanche usw. Im Alpinismus sind die grossen Taten getan, doch warten noch einige schwierige Aufgaben darauf, im nächsten Jahrhundert von „Extremisten“ gelöst zu werden.

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Demokratisierung des Bergsteigens und Tourismus

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wandelt sich der Alpinismus: nicht mehr wissenschaftliche Neugier, Entdeckerfreude und nobler Sport Einzelner ist Antrieb, sondern Erholungsbedürfnis der Vielen in einer von Eisenbahnverkehr und Verstädterung veränderten Umwelt.

Die rasche Verbreitung des Bergsteigens und seine Demokratisierung ist an den Mitgliederzahlen des SAC abzulesen:

Jahr Anzahl SAC Mitglieder Wohnbevölkerung CH
1863 rund 260 2,5 Millionen
1900 rund 6000 3,3 Millionen
1911 rund 12000 3,8 Millionen

Und ausserdem: Neben die „bürgerliche“ Sektion Uto des SAC in Zürich tritt 1905 auf „Arbeiterseite“ der Touristenverein „Naturfreunde Zürich“.

Schon vor der Jahrhundertwende führt die Eisenbahn nicht nur in Tunneln durch die Alpen, sondern auch auf die Berge hinauf. Die touristische Ausbeutung der Alpenlandschaft zeichnet sich ab: um 1860 wird die Zahl der Rigireisenden auf 30000 jährlich geschätzt, 1873 fährt die Zahnradbahn von Vitznau nach Rigi-Kulm. 1893 wird die Wengernalpbahn eröffnet. Zur Fortsetzung auf das Jungfraujoch reicht der Zürcheroberländer Industrielle Adolf Guyer-Zeller ein Konzessionsgesuch ein. Bergbahnen und Hotelwesen gelten bei vielen Zeitgenossen aber als Verschandelung der Alpenwelt. Andreas Fischer [9], Lehrer und Bergführer, Literat, Wintererstbesteiger des Finsteraarhornes, 1895 unterwegs zum Mönch über das Jungfraujoch: „Noch gab es keine Jungfraubahn, noch glaubte hierherum kein Mensch an die bevorstehende Greueltat.“ Dem Fortschrittsglauben und der Technikfreude widerfährt gegen Ende des Jahrhunderts herbe Zivilisationskritik. Es gibt das Schlagwort „Lebensreform“: Sie wird z.B. auf dem Monte Verità sopra Ascona im esoterischen Kreis praktiziert. Symbolismus und Jugendstil sind europäische Kunstrichtungen. Neuromantische Ideen wirken in allen Jugendbewegungen: 1907 wandert der ein Jahrzehnt zuvor in Deutschland gegründete „Wandervogel“ in die Schweiz ein, seit 1911 gibt es Schweizer Pfadfinder. In diesem Umfeld darf man die Gründungen von Akademischen Alpenclubs sehen.

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Akademische Alpenclubs

Das Sektionsbergsteigen und die Touren gemütlicher Alpenwanderer finden bei jüngeren Bergsteigern mit höheren alpinistischen Aspirationen weniger Anklang. Somit machen sie sich selbständig, suchen Nischen und finden sie im führerlosen Bergsteigen und im Skialpinismus.

Hans Dülfer, der Kletter- und Seiltechniker und Willo Welzenbach, der Steileistechniker, gehören dem 1892 gegründeten Akademischen Alpenverein München an.

1896 gründen Medizin- und Ingenieurstudenten der beiden Zürcher Hochschulen den Akademischen Alpenclub Zürich. Als Ergebnis der von seinen Mitgliedern mit Führern oder führerlos unternommenen Entdeckungstouren erscheint bereits 1905 im Verlag des SAC der „Führer durch die Urneralpen“ [10].

1905: Akademischer Alpenclub Bern. Aus Lust an der Erschließung eines clubeigenen Spezialgebietes wird 1913 im Ochsental eine Hütte gebaut und bereits 1914 der „Clubführer durch die Engelhörner“ [11] im Eigenverlag veröffentlicht. Urneralpen und Engelhörner sind Nischengebiete abseits des Fremdenverkehrs, für den mit der Eisenbahn nicht nur die Täler, sondern auch die Höhen erschlossen werden: 1898 Gornergrat, 1912 Jungfraujoch.

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Tourismus und Naturschutz

1911 fordert Nationalrat Alexander Seiler aus Zermatt im Parlament eine Zentralstelle für Tourismus, weil andere Alpenländer die Schweiz überflügeln in der Vermarktung der Schönheit ihrer Berge. Ein Blick auf die Gegenseite: seit 1909 besteht der Schweizerische Naturschutzbund und 1914 wird der Nationalpark Bundessache. Gegen die Tourismusindustrie wendet sich der religiös-sozialistische Theologe Leonhard Ragaz [12]: „Wir stellen uns aus: unsere Berge, unsere Seen, unsere Sitten. Die Schweiz ist nicht für uns da, sondern für die Fremden.“ Sie werde vom Tourismus verunstaltet: „Kein Wasserfall ohne ein Hotel daneben oder Zutritt nur bei Bezahlung; kein aussichtsreicher Berggipfel ohne Restaurant und Zubehör.“ Die Verwüstung der Natur schädige auch die „Seele eines Volkes“: „Zu unserer Schweiz gehört eine bestimmte Natur und Kultur … Es gehören zu uns vor allem die Berge in ihrer Macht und Majestät, in ihrer Stille und Unberührtheit. Es gehört ferner zu uns eine gewisse Einfachheit des Lebensstils,…“ (Die Neue Schweiz, 1918)

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1938: Gwasmet – Pucher

Willy Preiswerk berichtete 1954 über eine Sektionstour SAC Basel und beschrieb die „Pucherplatte“ als „eine grosse, flache Kalkplatte von etwa 50° Neigung, besonders eindrucksvoll, weil ihr unterer Rand ins Leere zeigt.“

Archiv AACBS, Photo W. Preiswerk
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AAC Basel 1918

Eine gewisse Einfachheit des Lebensstils suchen auch unsere Clubgründer freiwillig. Hans Stumm, Chronist der ersten 50 Jahre des Akademischen Alpenclubs Basel berichtet von der Hüttenplatzsuche im Baltschiedertal im 2. Clubjahr: „Mit Kern und Holzach nach Bern. Übernachten am Ufer der Aare infolge Geldmangels … Fast eine Woche waren wir dort oben in Regen und Schnee, schliefen in der nassen Martigschüpfe, dann auch im Zelt.“

Unser AAC ist am 18. Februar 1918 von Studenten gegründet worden mit dem Zweck, Sommer- und Winterbergsteigen im Freundeskreis zu pflegen. Von den 11 Gründern sind deren 6 zeit ihres Lebens dem Club treu geblieben: Zwei Juristen: Hans Schnyder und Hans Stumm; zwei Phil-einer: Jaques Mosimann und Fritz Weiss; zwei Mediziner: Arved Punschel und Heinrich Kern. Einige Gründer sind schon berggewohnt und haben Touren mit Bergführern unternommen, zwei sind SAC-Mitglieder. SAC-Sektionstouren liegen ihnen nicht, sie wollen – und müssen schon wegen dem Portemonnaie – führerlos gehen.

Die Führerlosen aber haben keinen Kredit beim SAC, der ihr Gesuch um Gleichberechtigung in den Hütten ablehnt. Darum gehen sie 1919 auf die Suche nach Hüttenplätzen ins Baltschieder- und Turtmanntal und auf den Grialetschpass. Das ist verständlich, wenn man auf das Gegenrecht schielt, tollkühn aber mit Blick auf die leere Clubkasse.

Die ersten zwei Jahresberichte und Statuten
Fredi Stumm hat diese Dokumente zur Schiesser-Stamm mitgebracht, und ich habe sie ausgeliehen und eingescannt.
Statuten 1918
Jahresbericht 1918
Jahresbericht 1919
-Martin Allan, Juni 2015

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Bifertenhütte 1928

Caspar Schmid, glarnerischer Candidatus medicinae und Clubpräsident
ab 1925, überzeugt seine Kameraden vom Hüttenplatz am Kistenpass.
Man finanziert selbst, weibelt im Glarnerland um Beiträge. Fritz
Zschokke, Clubmitglied seit 1920, sichert das Projekt mit einem Legat ab.
Clubmitglied Karl Gabriel, Architekt in Waltensburg im Vorderrheintal,
projektiert und übernimmt die Bauleitung. Zum 10-jährigen
Clubjubiläum 1928 wird die Bifertenhütte eingeweiht. Die
Gedenktafel am Eingang gilt dem Ehrenmitglied , „Freund und Gönner
Prof. Dr. Fritz Zschokke“. Zschokke (1860 – 1936) war Ordinarius für
Zoologie an der Universität Basel, Mitbegründer des Schweizer
Naturschutzbundes, Mitglied der Nationalpark-Kommission, Stifter des
Zschokkehauses der Studentenschaft Basel auf Gerschnialp ob Engelberg.
Der AAC Basel organisiert von 1927-31 die Akademiker-Skirennen der
Universität, erst auf dem Feldberg im Schwarzwald, dann am Moron im
Jura. In den Wintern 1934, 1935 und 1938 veranstaltet der Club den
„50km-Tourenlauf rund um Moutier“, einen Parcours mit 2500 m Aufstieg und
Abfahrt, ausgeheckt von Clubkamerad Walter Rebsamen, dem Verfasser der
Juraskikarte. Wegen Schneemangel, aber auch aus der Einsicht, dass die
Veranstaltung von Skisportfesten nicht zu den Kernaufgaben unseres Clubs
gehöre, ist der Lauf nicht mehr durchgeführt worden.

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Bivacco fisso 1938

1936 werde ich von meinem Lateinlehrer und Clubgründer Fritz Weiss in
den Club eingeführt. Meine Tourenliste bewertet man mit
„genügend“ bis „nicht übel“. Die Runde im Café Schiesser
am Marktplatz diskutiert ein Pionierprojekt: die Errichtung eines Bivacco
fisso. Eine solche Kleinunterkunft soll von Basel aus leichter erreichbar
sein als die Bifertenhütte. Ungeachtet der weiten Anreise ist
Tradition, dass Clubseilschaften den Selbsanft über das Limmernband
besuchen und den Bifertenstock über den Bänderweg besteigen. Dazu
braucht man Ferien- oder Feiertage. Nun soll aber die neue Unterkunft
Wochenendtouren – ab Samstagmittag 12 Uhr – erlauben. Deshalb wird der
Grubengletscher westlich oberhalb Handegg im Haslital zum Exkursionsgebiet erklärt.

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Chlyne Diamantstock Gross Diamantstock

Bivacco fisso am Gruebengletscher 1938

 

Der Gletscher liegt gleichsam vor der Haustür. Im Zustand 1998 sind zwischen Gletscher und Gruebenhütte rund 50 Höhenmeter zu überwinden

Archiv AACBS, Photo W. Preiswerk

Die Ergebnisse der Erkundung: Erstbegehung Diamantstock-Ostgrat, Hiendertelltihorn-Ostgrat, Chly
Diamantstock-Nordgrat überzeugen uns [13], [18], [19]. Auf einer Clubtour im November
1937 wird der Hüttenplatz „auf einer in den Gletscher hineinragenden
Felsenhalbinsel unmittelbar hinter dem berüchtigten Gletscherseelein“
festgelegt. Clubpräsident Willy Preiswerk, Ingenieur, projektiert das
Bivacco, konstruiert das Eisengerippe und lässt es in seinem Betrieb
vorfabrizieren. Samt Kupfer- und Eternitplatten wird es auf Saumtieren zum
Hüttenplatz gebracht, wo Handwerker aus Guttannen das Fundament
erstellt haben. Im Herbst 1938 wird das erste schweizerische „Bivacco
fisso“ eingeweiht, mit 5, notfalls 3 zusätzlichen (Hängematten-)
Schlafplätzen.

 Gross-Diamantstock-Ostgrat

Die Erstbegehung 1937 war eine Erkundungstour im Gebiet des Gruebengletschers, bei dem der AACBS das erste schweizerische Bivacco fisso und später die Gruebenhütte baute.

Der Bericht über diese Besteigung erschien in der Festschrift „25 Jahre Akademischer Alpenclub Basel 1918-1943“

Seither hat der Gletscher abgenommen, die Bergsteiger, unterwegs zu den ihn umgebenden Gipfeln haben zugenommen, und Diamantstock und Hiendertelltihorn sind in die Auswahl der „100 schönsten Touren“ im „Berner Oberland“ (Hans Grossen, 1982) aufgenommen.

Archiv AACBS, Photo W. Preiswerk

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Die letzten drei Probleme der Alpen

Das ist die Zeit, in der – laut dem Eigernordwand-Erstbesteiger Andreas Heckmair [14] – die letzten drei Probleme der Alpen als gelöst zu gelten haben:

1931 Matterhornnordwand. Die beiden Erstbesteiger werden später vom „Führer und Reichskanzler“ Adolf Hitler mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

1935 Grandes Jorasses-Nordwand über den Croz-Pfeiler, 1938 über den Walker-Pfeiler. Heckmair hat die Wand 1928 zu durchsteigen versucht.

1938 Eigernordwand [15], [16]. Andreas Heckmair und seine Gefährten sind erfolgreich. Vorausgegangene Durchstiegsversuche haben acht Todesopfer gefordert.

Im AAC gibt es grosse Diskussionen. Nicht über die alpinistische Leistung, aber über Antrieb und Sinn solcher Unternehmen: Nationales Prestige und Naziideologie sind deutlich genug. Die deutsch-österreichische Seilschaft hat ihren gewagten Aufstieg durchaus als ein Unternehmen zu Ehren des Führers Adolf Hitler erklärt. Das will sie in späteren Zeiten nicht mehr wahr haben.

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1938: Aiguilles des Drus, Petit Dru

Cabane de Charpoua, in der 12 Jahre später eine AACBS – Seilschaft einen Blitzeinschlag überlebte (Siehe: W. Preiswerk, Un coup de foudre à la Cabane de Charpoua. Die Alpen 1952, I, 206)

Archiv AACBS, Photo W. Preiswerk

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Ausseralpine Forschung

Es ist nicht verwunderlich, dass in den Dreissigerjahren der Alpenmythos besonders deutlich aufscheint. Wie ein Widerhall von Simmlers Kreisschreiben zur SAC-Gründung und wie ein Echo auf die Erfolge ausländischer Alpenproblemlöser lässt sich der Aufruf prominenter SAC-Männer zu einer Stiftung für ausseralpine Forschung (Beilage zu den „Alpen“, Dezember 1938) lesen: „Die Berge haben nicht nur der schweizerischen Landschaft ihre ewige Prägung gegeben, sie haben auch das Wesen des schweizerischen Menschen geformt.“ Da die Erschliessung der Alpen beendet sei, verlange der „Pioniergeist unserer besten Bergsteiger und Bergführer Aufgaben in den fernen unerschlossenen Gebirgen der Erde. Jahr für Jahr senden Engländer, Italiener, Deutsche, Franzosen ihre Besten hinaus zur Erschliessung noch nie bestiegener Berge. Nur die Schweiz, das ausgesprochene Bergsteigerland, steht abseits.“ Sie dürfte aber nicht bloss Zuschauer sein, sondern müsse „in edlem Wettstreit“ ihre tüchtigsten Kräfte einsetzen. Die „Schweizerische Stiftung für ausseralpine Forschungen“ [17] wird gegründet und führt bereits 1939 eine erfolgreiche Expedition in den Gashwal-Himalaja durch.

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Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg ist unsere zivile Bergsteigerei behindert: Lebensmittel sind rationiert, Benzin wird zugeteilt, der Bahnverkehr ist eingeschränkt. Also fährt man Velo: nach Grindelwald für eine Schreckhorntour, nach Engelberg, um über den Titlis – noch ohne Seilbahn – den Jochpass, durch Gen- und Haslital zum Bivacco ins Explorationsgebiet unseres Clubs zu marschieren. Raimeux und Pelzli und die Juraflühe liegen velonah, sind somit Übungsgelände. Touren in den Urnerbergen – mit Marsch ab Bahnstation an der Gotthardlinie – oder Klettertage in den Engelhörnern sind über Feiertage machbar, nur in Ferien erreichbar sind die Bündner-, Berner-, Walliserhochgebirge.

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1950: Aiguilles de Chamonix, Le Grépon

W. Preiswerk („Prisi“) am Einstieg zum Mummery-Riss

Archiv AACBS, Photo Walter Vögtli

Die ersten 25 Jahre Clubgeschichte [18] werden in einer kleinen Jubiläumsschrift festgehalten und 1943 veröffentlicht, „weil wir aus finanziellen Gründen auf die Herausgabe eines Jahresberichts verzichtet haben“. Da der SAC-Clubführer für die Berner Alpen veraltet ist, stellen wir Touren aus unserem Spezialgebiet zusammen: „Kleiner Führer zum Gebiet des Grubengletschers“.

Inhalt:

  • Vorwort von W. Preiswerk
  • Die Anfänge des AAC Basel und seine Entwicklung, H. Stumm
  • Liste der im AAC Basel gehaltenen Vorträge
  • Die Bifertenhütte, Caspar Schmid
  • Bivacco fisso am Grubengletscher, W. Preiswerk
  • Der 50-Kilometer-Tourenskilauf rund um Montier im Jura, W. Rebsamen
  • Gross- Diamantstock-Ostgrat, Hans Baer
  • Mitgliederverzeichnis
  • Kleiner Führer zum Gebiet des Grubengletschers

Im Aktivdienst treffen sich Basler AACler in Sommer- und Winterhochgebirgs-Kursen der Armee mit Angehörigen des Berner- und Zürcher AAC und mit SAC-Kameraden. Wir bilden zuweilen – an dienstfreien Sonntagen – „Interclub-Seilschaften für private Besteigungen.“ An den Werktagen aber sind wir, als „zivile Bergsteiger“ neben den Berufsbergführern aufgeboten, Ausbildner in den Kursen, die zur Steigerung der Gebirgstüchtigkeit der Truppen organisiert werden. Infolge der Réduitstrategie General Guisans erhalten nämlich auch Feldarmeetruppen ihre Einsatzräume im Berggebiet.

Die Kriegstechnologie hat neue Verfahren und Werksstoffe hervorgebracht, die in den Nachkriegsjahren die Alpintechnik vorwärtstreiben: höher beanspruchbare Metallegierungen für Haken, Karabiner, Klemmkeile, Steigklemmen, Steigeisen, reissfestere und geschmeidigere Nylonseile, Profilgummisohlen, Schalenschuhe, Nahrungsmittel in Trockenform.

Nach Kriegsende holen wir Touren im Grenzgebiet und im Ausland nach: 1946 an Ostern Aiguille d’Argentière, 1948 Montblanc-Traversierung mit Ski, 1950 Aiguilles de Chamonix.

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Aiguille de Blaitière, Aiguilles de Chamonix 1938

Spencer-Couloir, 1898 erstmals begangen von Sydney Spencer mit Almer und Jossi. „Eistechnik“ bedeutete, die „Kunst des Stufenschlagens“ beherrschen.

Archiv AACBS, Photo W. Preiswerk

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Montblanc – Traversierung 1948

 

Chamonix – Dent du Réquin – Cabane Aiguille du Midi – Montblanc de Tacul – Mont Maudit – Montblanc (17 Uhr) – Bivouac du Montblanc – Chamonix

Archiv AACBS, Photo John Haller

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Grubenhütte 1950

Das schöne und wenig bekannte Klettergebiet am Grubengletscher wird in der Nachkriegszeit von uns keineswegs vernachlässigt und von einem breiten Publikum – nicht zuletzt dank der Entwicklung des privaten Autoverkehrs – immer häufiger besucht. Die Biwakschachtel ist dem Ansturm nicht mehr gewachsen, der Club beschliesst eine Hütte zu bauen. Eine Entschädigung des Eidg. Militärdepartements von zehntausend Franken für die Beeinträchtigung der Bifertenhütte durch Sperrzeiten des Flabschiessplatzes Brigels gibt den Grundstock für den von Hüttenchef Willy Preiswerk geplanten Neubau. 1950 wird die Hütte einige Schritte ob dem Bivacco eingeweiht.

Für rund 14’000 Franken sind 14 Schlafplätze geschaffen worden, mit der Biwakschachtel stehen insgesamt 22 Plätze zur Verfügung. (Näheres zur Hütte siehe Artikel über die Gruebenhütte)

 

1988 Erweiterung der Gruebenhütte

Hatten 1937 Säumerkolonnen die Elemente des Bivacco fisso über den Gletscher gebracht, flogen später Helikopter das Material zum Hüttenplatz.

Archiv AACBS, Photo Walter Vögtli

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Mit dem Nordanbau wurden auch die älteren Hüttenteile durch das neue Dach überhöht.

Archiv AACBS, Photo Andreas Schubarth (mit freundlicher Genehmigung)

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1989 Einweihung der erweiterten Gruebenhütte

Näheres zur Hüttenbaugeschichte siehe [26]

Archiv AACBS, Photo Albert Gast

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Globalisierung des Alpinismus

Weit weg vom Alpenbogen, in dem wir in Einzelseilschaften und Clubtouren von den Dolomiten bis zu den Bergen des Dauphiné unterwegs sind, kommt der „edle Wettstreit um die unerschlossenen Gebirge der Erde“ in Gang: Die Cordillera-Blanca-Expedition des AAC Zürich 1948 erntet Erstbegehungen einiger Sechstausender in Peru, der erste Achttausender im Himalaja, Annapurna, wird von den Franzosen 1950 „erobert“. Im Frühjahr 1952 schickt die Schweizerische Stiftung für alpine Forschung die „Expedition der Genfer“ zum Mount Everest. Diese spurt durch den Khumbu-Eisbruch, gelangt über den Genfer Sporn zum Südsattel. Von dort steigen Raymond Lambert und Sherpa Tenzing Norgay auf dem Südostgrat bis zur Höhe von 8600 m. Ein Jahr später stehen der Neuseeländer Edmund Hillary und wiederum Tenzing Norgay auf dem 8848 m hohen Gipfel. 1956 kehren die Schweizer zum Everest zurück und führen mit zwei Seilschaften nicht nur dessen Zweitbesteigung durch, sondern wenden sich auf dem Südsattel südwärts und besteigen den Lhotse (8516 m) zum ersten Mal. Eine chinesische Grossexpedition beendet den Wettkampf um die 14 Achttausender 1964 mit der Erstbesteigung des Shisha Panga.

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AAC Basel 1918 – 1968

Abgesehen von den von Basel aus gestalteten Clubunternehmungen sind etliche unserer Clubfreunde an ihren zeitweiligen oder dauernden ausländischen Arbeits- und Wohnorten von Austin, Texas bis Zürich „bergaktiv“.

Das Fernweh befällt den AAC 1965: Es reisen 13 Clubkameraden nach Norwegen, in den Polarkreis: Die Lyngen Alpen [20], [21] sind zwar kein Neuland, von Erstbesteigungen ist nicht zu berichten, von neuen Routen vielleicht, aber von prächtigen Bergfahrten in diesem arktischen Urgesteinsgebiet. Die Ergebnisse der Expedition hat Johann Jakob Jenny in der Festschrift „50 Jahre Akademischer Alpenclub Basel 1918 – 1968“ [22] zusammengefasst. Über eine Zweier – Clubtour auf den Mount Olympus im äussersten Nordwesten von Washington (State) berichtet Gerhard Pohl am angeführten Ort.

Nicht an der Feier des 50-Jahr-Jubiläums mit offiziellen Gästen, aber im gleichen Jahr 1968 werden die ersten zwei Studentinnen in unseren Club aufgenommen.

1969 häufen sich die Klagen über den miserablen Zustand der Bifertenhütte und über den ungenügenden Besuch der Clubmitglieder. Der Bündner Hans Randegger wird neuer Hüttenchef, findet ein neues Hüttenwartehepaar – und 1970 berichten die „Jungen“ in einer schmalen Schrift über die fronarbeitsreiche, geglückte Renovation [23].

Eine kleine AAC-Gruppe unternimmt im Frühjahr 1972 eine Ski – Expedition in den mittleren Hohen Atlas und besteigt in Marokko den (immerhin) 3730 m hohen Ari N Ayachi. Im gleichen Jahr zeigt unser Clubfreund Hans- Ruedi Kölz „phantastische Bilder aus dem Hindukusch, den er als Teilnehmer an der Expedition des AAC Zürich besucht hat“. Damit ist auch ein gewisser Abstand zwischen Zürich und Basel markiert. Zum Trost berichtet dann Peter Graf von seiner Kilimandscharo-Tour.

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Vom Hühnertäli zum Hiendertellti

Die Besucherzahlen in der Grubenhütte steigen trotz der Entlastung durch die 1965 erbaute SAC – Bächlitalhütte. Zudem werden die Gäste anspruchsvoller: ein Nachtlager im Diogenesfass des Bivacco macht ihnen keinen Spass mehr. Sie sind auch kaum im Stande, Benzinkocher oder Petrollampen anzuzünden. Hüttenchef Preiswerk beklagt nicht nur dies, sondern auch den Mentalitätswandel: In den nicht dauerbewarteten Hütten hätten Bergsteiger früher die Hütten in Ordnung verlassen, heute hinterliessen Hüttenbesucher allzuoft unerfreuliche Unordnung.

In unseren Köpfen ist der Ausbauplan längst vorhanden, in der Kasse aber kein Geld. Das kommt dann vom EMD als zweite Entschädigung für die Sperrungen der Bifertenhütte. Clubgründer Hans Schnyder sichert die Finanzierung mit einem Legat.

Die Hüttenbaukommission mit Willy Preiswerk, Beat Hirt und Andreas Schubarth plant und baut. 1975 kann die erweiterte Hütte am Gruebengletscher, östlich des Hiendertelltihorns eingeweiht werden. Denn so heissen hinfort – seit der 1969er Ausgabe des Blattes 1230 Guttannen der 25’000 – Landeskarte – der Grubengletscher und das Hühnertälihorn. Es ist dies eine Folge der 1938 besiegelten Viersprachigkeit der Schweiz und die Ausführung des Bundesbeschlusses, die Nomenklatur der Landeskarte den Dialekten zurückzugeben und die allzu unbekümmerte Verdeutschung von Orts – , Flur – und Bergnamen im alten Siegfriedatlas rückgängig zu machen. So begegnet uns der geistige Alpenschutz im Kartenbild.

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Nachwuchsförderung, Renovation Bifertenhütte

Dauerthema für die folgenden Jahre sind Massnahmen zur Hebung der Attraktivität des Clubs, dem der studentische Nachwuchs zu mangeln beginnt. Man verabschiedet ein Tourensubventionsreglement, stellt Tourenprogramme auf, verzichtet aber vorläufig darauf, Clubtouren mit Bergführern zu veranstalten.

Nachwuchsprobleme und Finanzierungssorgen für die dringliche Renovation der Bifertenhütte lassen Diskussionen aufkommen, ob man Biferten verkaufen solle, ja sogar, ob der Club aufzulösen sei. Unnötig wie sich herausstellt, denn ein Spendenaufruf bringt verbindliche Zusagen von Altmitgliedern. Im Februar 1983 beschliesst eine ausserordentliche Versammlung aufgrund des Projektes von Andrea Appiani und Hans Randegger die Vollrenovation, genehmigt dazu einen Kostenrahmen von 50’000 Franken. Die kleinere Hälfte soll der Clubkasse entnommen, der grössere Teil durch Spenden aufgebracht werden. Im Juli 1983 wird die erneuerte Bifertenhütte [24] eingeweiht. Joggi Jenny, dienstältester Aktiver, hält in seiner Dankesrede fest, die gemeinsame Anstregungen der jungen und alten Mitglieder habe sich als Prüfstein für Überlebenswillen und Lebenskraft des AAC Basel erwiesen.

Die verstärkte Werbung an der Universität kommt offensichtlich an: es bewerben sich gleich ein Dutzend Interessenten um die Mitgliedschaft. Im Sommertourenprogramm 1984 sind 16 Termine, 6 mal mit Bergführern ohne Zielangaben vorgemerkt. Nachbemerkungen über die Durchführung fehlen im Jahresbericht.

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FCAAS, UIAA, AAC BS

1985 wird die vom AAC Basel, AAC Bern, CAA Genève und AAC Zürich zwei Jahre zuvor gegründete Vereinigung der Akademischen Alpenclubs der Schweiz (Fédération des Clubs Alpins Académiques de Suisse, FCAAS), in die internationale Dachorganisation der Alpinistenvereinigungen, UIAA, Union Internationale des Associations de l’Alpinisme aufgenommen. Unser Club erwirbt sich dadurch internationales Gegenrecht. Die FCAAS funktioniert nach dem Vorortsprinzip.

Auf der Suche nach der Gruppenidentität unseres AAC, der durch seine Dynamik allmählich alternativ und chaotisch zu werden droht, fragt Präsident Alex Zbinden 1986 in einem Rundbrief: Wie kann der Club wachsen und trotzdem seine Qualitäten behalten, nämlich Kleinheit und persönliche Atmosphäre? Joggi Jenny [25] verfasst eine Kürzest-Clubgeschichte, weil er die Clubgeschichte für die Grundlage der Clubkultur hält.

Als sichtbares Zeichen der neu-alten Corporate Identity wird ein neues Signet eingeführt. Es ist das Dritte. Später wird auch der Mitgliederausweis für die Umgestaltung reif, weil der Vordruck für die Namenszeile bloss auf „Herr…“ lautet.

Grösseren Aufwand verlangt die Gruebenhütte. Es fehlt ein Hüttenwartraum, die Verkehrsflächen sind den weiter gestiegenen Besucherzahlen nicht mehr angemessen. Darum wird eine Projektierungskommission eingesetzt: Andrea Appiani, Walter Hälg, Beat Hirt, Andreas Schubarth und zugleich ein Kredit von CHF 40’000 .- gesprochen.

Das Angebot in den Tourenprogrammen enthält jetzt ausser bergsportlichem Konditionstraining, Klettertraining im Jura, Sommer- und Winterbesteigungen neue polysportive Aktivitäten: Velotouren, Kanufahrten, Camping and Climbing, Sportklettern in der Halle in Weil am Rhein.

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A propos Climbing

A propos Climbing, wie unsere ursprüngliche Tätigkeit im Fels jetzt neudeutsch heisst: Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt der nach Amerika ausgewanderte John Salathé aus Füllinsdorf (*1899) die Technik des Big Wall Climbing. Weil er Schmied ist, macht er sich für seine Erstbegehungen an den Granitwänden im Yosemite Valley neue Haken aus Chromstahl, Bohrmeissel, Skyhooks. Es wird nicht mehr „genagelt“, sondern „gebohrt“ und „geschraubt“: Während anderthalb Jahren erschliesst 1958 eine Seilschaft am El Capitan in 45 Kletterarbeitstagen mit 700 Haken ihre neue Route. In den Augen der Puritaner und Puristen ist dies Vergewaltigung der Natur, der Streit tobt. Yvon Chouinard (*1938) Guru der Big Wall Szene und der Eiskletterergilde, Hakenfabrikant und Bongs- und Friendserfinder klettert 1972 die gleiche Nose – Route mit seinen Klemmkeilen [28] [29]. „Clean climbing by fair means“ wird Trumpf.

Die Auseinandersetzung zwischen Technikern und Puristen findet überall statt, auch bei uns. Unverkennbar sind die Auswirkungen gesellschaftlicher Wandlungen: Klettern lernt man nicht mehr in den Gebirgen, sondern in stadtnahen Felsgebieten. Da übt sich eine junge Kletterergeneration strenger Observanz. Für das Freeclimbing genügt die auf Welzenbachs Bewertung aufgebaute Alpenskala von I bis VI nicht mehr. Bis 1990 wird das Bewertungssystem von der UIAA auf den 10. Schwierigkeitsgrad ausgedehnt.

Schöne und nahe Beispiele für die Entwicklung des Klettersports liefern die SAC – Clubführer für den Jura [30], [31]:

1966: Guide d‘ escalades dans le Jura. Zum Bd. 2 Moutier, Raimeux steuerte Willy Preiswerk etliche Routenbeschreibungen bei.

1987: Sportkletterführer Jura , Hg. von Hanspeter Sigrist.

Seither haben weitere Spezialisten Kletterführer [32 – 35] erarbeitet. Daraus lässt sich einerseits die gewaltige Breitenentwicklung des Klettersports ablesen und anderseits die beeindruckende Steigerung des Schwierigkeitsgrades der Neurouten erkennen, mit denen geradezu neue Massstäbe gesetzt werden.

In den Achtzigerjahren wird Sportklettern d.h. das Begehen schwierigster Routen sozusagen wetterunabhängig. Das Klettern an der künstlichen Kletterwand in der Halle dient nicht nur einem funktionalen Training, sondern entwickelt sich – seiner aesthetischen und athletischen Qualitäten wegen – zum Schausport und zum Wettkampfsport. Die UIAA erlässt ein Reglement für den Kletterwettkampf. 1992 führt die Swiss Freeclimbing Association im Zürcher Hallenstadion die Wettkämpfe um den Weltcup durch.

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Vergrösserungen

Supergrimsel ist nicht etwa eine Sechserroute im El Dorado, den seit 1980 erschlossenen Granitwänden über dem Grimselsee, sondern das Projekt zur Vergrösserung des Stausees. Im Grimselverein hat sich bereits die Bevölkerung des Haslitals zusammengeschlossen und opponiert. Im April 1989 lässt sich der AAC von einem Delegierten der Kraftwerke Oberhasli und vom Präsidenten des Grimselvereins orientieren. Eine Arbeitsgruppe unseres Clubs soll die Weiterentwicklung verfolgen.

Im Juni weihen wir im Kreis der Clubmitglieder die zum 2.Mal erweiterte Gruebenhütte [26] ein: die Urhütte von 1950, der Ostanbau von 1975 sind samt dem Nordzubau von 1988 unter einem Dach vereinigt, in klarer Raumgliederung und freundlicher Ausstattung gestaltet von Clubarchitekt Beat Hirt.

Zudem hat Walter Hälg die Solaranlage nicht nur geplant, sondern auch eigenhändig installiert. Dies darum, weil er – als Emeritus – nicht mehr wie 25 Jahre zuvor, seine Institutsmitarbeiter von der ETH-Reaktorforschung aufbieten kann, wie zum seinerzeitigen Bau von Wasserleitung und Brunnen. Die Neubaukosten belaufen sich auf Fr.57000, die durch Spenden der Clubmitglieder und Belastung der Clubkasse je zur Hälfte getragen werden. Dazu kommen unverrechnete Leistungen von Clubfreunden von schätzungsweise Fr. 20000 für Projektierung, Elektrifizierung, Fronarbeit. Die Materialtransporte sind – als Übungsflüge – von Armeehelikoptern unverrechnet durchgeführt worden.

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Wachstumsschmerzen, Irritationen

In den 90er-Jahren leidet der Club an jugendlichen Wachstumsschmerzen, nicht an Altersschwäche. Ein „Groupe de Réflexion“ empfiehlt: Konsolidierung, strengere Auswahl der Kandidaten, weniger Werbung. Denn mit einem Mitgliederzuwachs von über 50 Personen in 5 Jahren, mit einem Bestand von über 150 Leuten ist aus einem Club ein Verein geworden, und die meisten Neuen meinen: ein Konsumverein. Es zeichnen sich Fraktionen ab: ängstliche Bewahrer des Clubgeistes und stürmische Erneuerer des Vereinsmanagements, ehrenamtliche Milizionäre und honorarfordernde Funktionäre usw. Es gibt Sommer- und Winterbergsteiger, Nur-Skifahrer, Trekker, Gleitschirmflieger, Freeclimber im Fels und (Wettkampf-) Hallenkletterer, es gibt Alte, Aeltere, Jüngere und Junge und alle sind bis ins Mark Individualisten. 1991 machen Altmitglieder den Vorstand brieflich auf die Ueberbeanspruchung des Statutenartikels über die Aufnahme von Nichtakademikern aufmerksam. Das irritiert den Vorstand. Da von Neumitgliedern eine Entrümpelung und frauenfreundliche Fassung der Statuten verlangt wird, sind genügend Diskussionspunkte gefunden, um die zu streiten es sich lohnt: die eine Frage ist, ob ein Gründerclub der Vereinigung der Akademischen Alpenclubs der Schweiz zu einem offenen Publikumsverein umgemodelt werden könne, die andere Frage ist, in welchen Belangen denn ein solcher AAC von einer SAC- Sektion sich unterscheide. Lebhafte Diskussionen in aufgeregten Versammlungen mit kompliziertem Abstimmungen über Statutenentwürfe führen zu einem Ergebnis: Der AAC Basel soll AAC bleiben und nicht zu einer Jekamikonsumentenorganisation umfunktioniert werden: Nicht das Angebot an organisierten Touren, sondern die Eigeninitiative der Mitglieder im Rahmen der Clubziele ist entscheidend. Und noch immer gilt das „Bergsteigen im Freundeskreis“.

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Durchhalten

In der folgenden Eiszeit verlassen etliche Unzufriedene unsern AAC: Junge, die den Alten elitäres Gehaben, Intoleranz, ja sogar Rassismus vorwerfen; Alte, die über die Respektlosigkeit gegenüber der Clubtradition und über die Missachtung des geistigen und materiellen Erbes tief enttäuscht sind. Glücklicherweise gibt es aber auch einen Stamm unverwüstlicher Optimisten, die – nicht nur in den Bergen – schwierige Passagen zu überwinden verstehen. Laurenz Gsell, Präses seit 1993, gibt einen Statutenentwurf zur Vernehmlassung, die neuen Statuten werden von der Frühjahresversammlung 1995 angenommen. Sie spricht zudem einen Kredit von Fr. 7000 für ein Reaktivierungsprogramm. Das wird in Szene gesetzt durch eine Mannschaft aus der mittleren Generation: Laurenz Gsell, Peter Graf, Joseph Hartmann, Robert Kröni, Andreas Schubarth. Sehr erfolgreich. Kreativität und Ausdauer dieses Teams, sein Angebot an AAC-Aktivitäten und sein Ansporn, jüngere bergtüchtige Mitglieder zu eigenen Unternehmungen zu begeistern, erzeugen einen erfreulichen Zustrom akademischer Jugend.

 

Am Ende seines ersten Präsidialjahres präsentiert Patrick Dagassan den Vielautoren-„Jahrestouren-Bericht 1997“ [27]. Darin ist nicht nur von Novemberkletterei im Valle Maggia, Dezember-Iglupläuschen auf dem Grand Ballon d’Alsace, Neujahrsskitouren auf Biferten, März-Lawinenniedergang am Madone, Eiskurs am Tiefengletscher, Ausbildungstourenwoche auf Grueben und von allerlei „richtigen Bergbesteigungen“ die Schreibe, sondern auch von Falken- und Steinwildbeobachtungen und Museumsbesuchen unter kundiger Führung von Clubfreunden.

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AAC Basel 1918 – 1998

Munter geht es im 80. Clubjahr weiter: Hüttenchef Daniel Silbernagel richtet unter und ob der Gruebenhütte zwei Dutzend Kletterrouten im 4.-6. Grad ein, denn Plaisirkletterei gehört in Hüttennähe. Damit können die höheren Gefilde der Gräte und Wände im Hochgebirge von Schlosserei freigehalten und vor der erzwungenen Erschliessung der Natur und bleibenden Schäden bewahrt werden.

Im Jubiläumsjahr ist die junge Vorstandsseilschaft bereits so keck, wieder an den Statuten zu basteln. Der Ökonom, der nun die Rechnung führt, findet goldene Worte zum Thema „Vertrauen“. So wird diskussionslos die leistungshemmende Kollektivunterschrift in die effiziente Einzelprokura umgewandelt. und der altmodische Quästor 150; ein Name, den sowieso niemand mehr verstehe 150; wird zum modernen Kassier umgetauft. Gewaltige Redeschlachten erzeugt der Vorschlag, einen Teil des Clubvermögens in einen Anlagefonds einzulegen. An der Frage, ob dies ein „spekulativer Indexfonds“ sein soll, oder ein minder rentabler „grüner Oekofonds“ erhitzen sich die Gemüter in bester AAC-Tradition interdisziplinärer Diskurse.

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Sustainable Mountaineering

Was steckt aber hinter diesen Wortgefechten? Nichts anderes als die Jahrhundertfrage des endenden und des kommenden Saeculums: Das Problem der ausgewogenen Gewichtung von Oekologie, Oekonomie und Gesellschaft. Aus den Haufen von Alpenkundschaftern sind Scharen von Alpinisten herausgewachsen und im Verlauf eines Jahrhunderts Millionenmassen von Berglandschaft konsumierenden Touristen. 1991 ist die „Alpenkonvention“ von den sechs Anliegerstaaten des Alpenbogens unterzeichnet worden. Deshalb wird Umweltschutz auch zu einer Aufgabe für Bergsteigervereinigungen. Für sustainable mountaineering sorgt im weiten internationalen Feld die UIAA – Access and Conservation Commission. Auch der SAC zeigt seine grüne Seite und erlässt „Richtlinien für den Schutz der Gebirgswelt“ [36]. Auf lokaler Ebene wirkt die vom AACBs unterstützte IG Klettern Basel und ruft auf zu naturschonendem Klettern in den Juraflühen mit dem „Basler Kletterkodex“.

Es entwickelt sich eine Oeko – Ethik des Alpinismus. Der Widerstreit zwischen Bedrohung und Schutz der Gebirgslandschaft erhöht den Symbolwert der Berge: Sie gewinnen als Wahrzeichen ursprünglichen Lebens und urtümlicher Wildnis neue Ausstrahlung und neue Wertschätzung. Der Sinn für die Schönheit des Chaotischen wächst, die Einsicht in den Nutzen des Ungenutzten dämmert auf und mit ihr die Vision des gepflegten Chaos.

Vielleicht mündet unser Zeitalter des wirklichen Bergsteigens in die Aera des virtual mountaineering im Cyberspace mit Data Gloves, Eyephones, Datasuit? Das wäre doch vollkommen unschädlich für die Berge, absolut risikolos für die Abenteuerlustigen, bequem wie nie zuvor für die Gebirgslandschaftskonsumenten?

 

Mehr über den AACBs

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Der Webmaster und der AACBs danken Hans Baer für den Text und die Bilder sowie für sein Engagement für AACBs und dessen Website

Beim Eintippen des handschriftlichen Manuskriptes haben geholfen (alphabetisch geordnet):

  • Beat Müller
  • Beni Szemkus
  • Christian Lepper
  • Irene Beck
  • Patrick Dagassan
  • René Rust
  • Robert Blatter

Herzlichen Dank

Aufbereitung fürs Web und Navigation: Gian Vasta


Literatur

  1. Bonington, Chris. Triumph in Fels und Eis. Die Geschichte des Alpinismus. (The
    Climbers, 1992) Stuttgart 1995.
  2. Frison-Roche, Roger, et Sylvain Jouty. Histoire de l’Alpinisme. Paris 1996.
  3. Schmidt, Aurel. Die Alpen – Schleichende Zerstörung eines Mythos. Zürich 1990.
  4. Walter, François. Bedrohliche und bedrohte Natur. Umweltgeschichte der Schweiz seit1800. (Les Suisses et l’environnement, 1990) Zürich 1996.
  5. Saussure, Horace Bénédict de. Voyages dans les Alpes. Neuchâtel 1779-1796. Réimpression; avant-propos de Yves Ballu. Vol. 1-4. Genève 1978.
  6. Meyer, Johann Rudolf und Hieronymus Meyer. Reise auf den Jungfrau-Gletscher und Ersteigung seines Gipfels. Aarau 1811.
  7. Studer, Gottlieb. Über Eis und Schnee. Die höchsten Gipfel der Schweiz und dieGeschichte ihrer Besteigung. Abt 1: Berner-Alpen, Abt. 2: Walliser-Alpen.Bern 1869-1870.
  8. Fellenberg, Edmund von. Der Ruf der Berge. Die Erschliessung der Berner Alpen.Gesammelt u. mit Lebensbild versehen v. Ernst Jenny. Erlenbach, Zürich 1925.
  9. Fischer, Andreas. Hochgebirgswanderungen in den Alpen und im Kaukasus. Hg., mit Lebensbild und Bericht der letzten Fahrt versehen v. Ernst Jenny. Frauenfeld 1913.
  10. Führer durch die Urner-Alpen. Verf. v. Akademischen Alpen-Club Zürich. Hg. v. Schweizer Alpen-Club. Bd. 1,2. Zürich 1905.Neueste Ausgabe: Führer durch die Urner-Alpen, Verf. v. AACZ. Bd. 2: Urner Alpen West. Aufl. 7. Zürich 1980.
  11. Clubführer durch die Engelhörner verf. durch den Akademischen Alpenclub Bern. Bern 1914.Neueste Ausgabe. Ochsner, Kaspar. Engelhörnerführer. 5. überarb. Aufl. Bern: AAC Bern 1990.
  12. Ragaz, Leonhard. Die neue Schweiz. Ein Programm für Schweizer und solche, die es werden wollen. 2. verb. Aufl. Olten 1918, S. 25, 27, 49.
  13. Preiswerk, Wilhelm. Das Hühnertälihorn 3179 m. Seine Zugänge vom Grubengletscher und der erste Aufstieg durch die Nordost-Wand. In: SAC Sektion Basel Jahresbericht 1948, S. 8-13.
  14. Heckmair, Andreas. Die drei letzten Probleme der Alpen: Matterhorn-Nordwand, Grandes Jorasses-Nordwand, Eiger-Nordwand. München 1949.
  15. Um die Eiger-Nordwand. Andreas Heckmair, Ludwig Vörg, Fritz Kasparek, Heinrich Harrer. München 1938.
  16. Eiger – Die vertikale Arena. Hg. v. Daniel Anker. Zürich 1998.
  17. Schweizerische Stiftung für alpine Forschungen 1939-1970. Rückblick auf ihre 30jährige Tätigkeit. Zürich 1972.
  18. 25 Jahre Akademischer Alpenclub Basel 1918-1943. Basel 1943.
  19. Akademischer Alpenclub Basel: Kleiner Führer zum Gebiet des Grubengletschers. Basel 1943.
  20. Akademischer Alpenclub Basel: Bericht über die Norwegen-Expedition 1965.
  21. Jenny, Johann Jakob. Erinnerungen an einen Norwegen-Sommer. Separatabzug aus „Ciba-Blätter“ Nr. 204-206, Juli-Dez. 1966.
  22. 50 Jahre Akademischer Alpenclub Basel 1918-1968. Basel 1968.
  23. Akademischer Alpenclub Basel: Die Renovation der Bifertenhütte 1970.
  24. Akademischer Alpenclub Basel: Renovation der Bifertenhütte 1983-1984.
  25. Akademischer Alpenclub Basel: Jenny, Johann Jakob. Vom AAC Basel. Januar 1986.
  26. Akademischer Alpenclub Basel: Baer, Hans. Festrede zur Einweihung der erweiterten Gruebenhütte 17. Juni 1989.
  27. Akademischer Alpenclub Basel: Frick, Martin & Patrick Dagassan. Jahres-Tourenbericht 1997.
  28. Chouinard, Yvon. Eisklettern (Climbing ice, 1978). Pforzheim 1981.
  29. Funk, Gabi. Weniger ist mehr. Die amerikanische Bergsteiger-Legende Yvon Chouinard. NZZ 12.11.1998, Nr. 263, S. 71.
  30. Brandt, Maurice. Guide d’escalades dans le Jura. Genève: CAS 1966Vol. 1: Ste-Croix, Val de Travers, Chaux-de Fonds, Doubs, Sommêtres, Bienne Vol. 2: Moutier, Raimeux, Soleure, Bâle, Olten.
  31. Sigrist, Hanspeter. Sportkletterführer Jura. Basel, Solothurn, Olten, Aarau. Chur: SAC 1987.
  32. Känel, Jürg von. Jura Plaisir. Reichenbach 1993.
  33. Brunner, Martin und Irene Roth. Jura Vertical. Langendorf 1994.
  34. Fluebible. Kletterführer Basler Jura. Binningen 1997.
  35. Frick, Christian. Klettern im Dreiländereck. Hg.: Philipp Schweizer. Freiburg i.Br. 1998.
  36. Meyer, Jürg. Klettern und Naturschutz in der Schweiz. Heutige Lage und Zukunftsperspektiven. Die Alpen 73 (1997) 3, S.44-49.

Inhalt zu Literaturangabe 22:

– Zum Geleit, Andreas Schubarth
– 50 Jahre Akademischer Alpenclub Basel – Rückblick eines Gründers, Hans Stumm
– Die Hütten des AAC Basel in den letzten 25 Jahren: Bifertenhütte / Grubenhütte, W. Preiswerk
– „Unsere Expedition“ (in die Lyngenalpen), Joh. Jak. Jenny
– Gedanken über den Sturz ins Seil, Wilhelm Preiswer
– Mt. Olympus und der Regenwald, Gerhard Pohl
– Mitgliederverzeichnis

 


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© Copyright 1999, Hans Baer (Text)

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