Bächenstock – Zwächten Überschreitung (14.-15. März 2020)

Kurz bevor es ernst wurde, mit dem ‘lockdown’ und geschlossenen Hütten hat sich eine kleine AACBasel-Gruppe auf den Weg gemacht um einen Klassiker aus dem Meiental unter die Felle zu nehmen.

Im Nieselregen trafen sich am Samstag Nachmittag Isabelle, Maurice, Robin und Matthias mit geballtem Optimismus am Ende der geräumten Sustenstrasse (ca. 1520m). Die Sicht war lausig und den Abzweiger zur Sewenhütte (2150 m) haben wir im ersten Anlauf tatsächlich übersehen. Auch der Schnee war nicht perfekt, dafür konnten wir feststellen, dass Spitzkehren auf Heidekraut ganz exzellent gegen Stollen unter den Fellen helfen. Die Hütte war nur schwach besetzt und die umsichtige Wirtin hatte für jede Kleingruppe einen eigenen Raum geöffnet, so dass wir ein bisschen ‘distancing’ üben konnten.

Am nächsten Morgen war die Welt dann wieder in Ordnung und der Mond grüsste noch einmal über dem Fleckistock.

01 Fleckistock im Morgenlicht

Solange es ohne Höhengewinn zur Seewenalp hinüber ging, mussten wir uns über böse, hartgefrorene Lawinenkegel mühen, aber sobald es ans Steigen ging, hatten wir beste Bedingungen. Einige Schweisstropfen später war es dann schon Zeit die Skis auf den Rucksack zu packen.

02 Auf dem Weg zum ‚Skidepot‘

Zunehmend steil gings weiter im Schnee und über den Fels. Manchmal ein bisschen glatt, deshalb mit Steigeisen zum Gipfel des Bächenstocks (3010m). Kein Punktabzug für ‘hands’ 😉

03 Steiler Schnee

04 Mit Steigeisen zum Gipfel

05 Kein Punktabzug fuer ‚Hands‘

06 Zufrieden am Gipfel

Wegen der tageszeitlichen Erwärmung mussten wir uns jetzt sputen. Holterdipolter gings jetzt vom Gipfel herunter Richtung Zwächten (3078m).

07 In gutem Trittschnee hinunter

08 Blick zurück zum Bächenstock

Vom Grat auf den Bächenfirn hinunter über eine Schneebrücke, darunter ein Bergschrund unbekannter Art. Subjektiv der heikelste Punkt der Tour.

Inzwischen wieder auf den Skis ‘schnell noch auf den Zwächten’ war dann doch ein rechter Büez, aber was tut man nicht alles für ein neues Häkli im Tourenbuch. 😉

Sehr steil gings nach W hinunter auf den Rossfirn, da waren wir froh über den weichen Schnee, der ein gut kontrolliertes ‘Rutschen’ erlaubte.

Einige hundert Höhenmeter tiefer wurde die Wärme zum Problem: Jeder einzelne Lawinenhang hatte sich in den vorangegangenen Tagen entladen. Bis zum Talboden hinunter fanden wir keinen Meter ‘normalen’ Schnee und so mussten uns, so gut wir konnten, als Lawinenkegel-Jockeys bewähren. Entlang dem Gorezmettlenbach konnten wir es endlich wieder laufen lassen und genossen die ungehinderte Fahrt zur Sustenstrasse hinaus.

Eine epidemiologisch völlig unverantwortliche Einkehr in einer winzigen Meiener Besenbeiz rundete die Tour wunderbar ab.

09 Eintrag im Gaestebuch der Besenbeiz

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