Huser Stock 1904m (31. März 2019)

In einem Bergsteigerforum heisst es, der Huser Stock sei ein zu unrecht wenig beachteter Skitourengipfel. Grund genug das einmal selber auszutesten und diesen Gipfel in den Zentralschweizer (Vor)alpen auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Setting ist relativ klar. Links davon geht eine Sesselbahn auf den Klingenstock und rechts davon führen elektrische Aufstiegshilfen auf den Fronalpstock. Dazwischen liegt eben jener Huser Stock, dessen Skitour sogar im Pistenplan der örtlichen Bergbahnen eingezeichnet ist. Diese Tour soll „wenig beachtet“ sein?

Damit war der erste IR in Richtung Schwyz unser Zug und der Anblick der neuen Standseilbahn nach Stoos (welche übrigens die Steilste der Welt ist) war der erste atemberaubende Moment des Tages. Dank der Zeitumstellung in der vorigen Nacht, war eine Zuganreise akzeptabel, da ein Start der Tour 9 Uhr der Sommerzeit ja einem Start 8 Uhr der Normalzeit entspricht. Der Schnee war anfangs noch recht hart, aber Harscheisen waren dennoch nicht notwendig. Vor uns haben wir noch drei weitere Tourengeher im unteren Abschnitt ausmachen können. Am eingemotteten Skilift vorbei geht es relativ fix auf eine ansteigende Querung unterhalb des Firenstöckli vorbei. Der Weg war dank der ausgetretenen Aufstiegsspur sehr leicht zu finden. Auch das liess am Attribut „wenig beachtet“ zweifeln. Im oberen Teil legt sich das Gelände leicht zurück und der zweite Teil des Aufstiegs geht über einen kleinen Kessel leicht rechts haltend auf den Huser Stock zu. Ein Blick zurück lohnt immer, da der grosse und kleine Mythen die Aussicht dominieren.

Nach kurzen steileren Stücken ist das Gipfelkreuz erreicht.

Oben begrüssten uns die oben genannten drei weiteren Tourengeher, ein Gipfelkreuz, drei Bänke und ein Holztisch. Durch die weiterhin eintreffenden Tourengeher waren diese dann auch nach und nach gefüllt. Der Ausbau des Gipfels und die Menschen auf selbigem zeigen deutlich, dass der Gipfel nicht „wenig beachtet“ ist. Schön ist er dennoch und die Aussicht auf den Frühling am Vierwaldstätter See und den Winter in den Alpen oben drüber ist phänomenal.

Gegen 11 Uhr treten wir die Abfahrt an. Oben ist es ein purer Genuss, im Schatten des Firenstöckli erinnert der Schnee eher an Kopfsteinpflaster.

Kurz und knapp: Der Huser Stock ist mitnichten wenig beachtet und gerade im Frühling ein sehr lohnender Gipfel für eine kurze Tagestour.

Dieser schöne Gipfel war vorbei, aber der Tag noch nicht. Zu unserer Freude führt ein gesicherter Schneeschuhweg auf den benachbarten Fronalpstock und hält sich in Gratnähe immer etwas abseits der Piste. Die Skispuren zeigten, dass wir nicht die ersten Skitourengeher mit diesem Gedanken waren. Somit konnten wir auch die 2. Tageshälfte mit einem Gipfel und der zugehörigen 2. Gipfelrast krönen.

Der Weg nach unten wurde unspektakulär aber sicher über die Pistenabfahrt gemeistert und der Blick auf den Tracker zeigte, dass es in Summe dann doch 1200 Höhenmeter im Aufstieg waren. Der Ausflug hatte sich definitiv gelohnt.

Teilnehmer: Ann Cathrin, Jens (beide Fotos und Text)

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