Jubiläumstour Etappe 2b & 3a: Piz Urlaun (8. – 9. September 2018)

Tour im Rahmen des 100jährigen Jubiläums des AAC Basel – Auf neun Etappen von der Biferten- zur Gruebenhütte. Etappen-Übersicht


 

Trotz der kurzfristigen Ausschreibung haben sich vier Teilnehmer für diese Etappe der Jubiläumstour gefunden.
Während bunt geschmückte Kühe den Weg ins Tal nehmen, folgen wir von Brigels aus dem Wanderweg bis Frisal. Ab hier geht es weglos weiter durch das einsame Val Frisal, ein wahres Bijou! Über uns thront die Bifertenhütte, die bald in der Ferne sichtbar wird. Über das Toteis erreichen wir den tiefsten Einschnitt am Ende des Tales, die Barcun Frisal Sut.

Blick ins Val Frisal, am Ende die Barcun Frisal Sut

Die Aussicht ist umwerfend, wilde Felsformationen links und rechts der Lücke, hinter uns das Val Frisal in gesamter Länge, vor uns der Piz Urlaun mit dem markanten Rötidolomitband – und ein richtig steiler Abstieg.

Piz Urlaun gesehen von Barcun Frisal Sut

Blick von der Barcun Frisal Sut ins Val Punteglias

Den Ketten und Drahtseilen folgend lassen wir das Couloir hinter uns und steigen ins Tal ab. Über die Schwemmebene des Puntegliasgletschers erreichen wir die idyllisch gelegene Camona Punteglias, wo uns die Hüttenwarte Brigitte und Ruedi sehr herzlich empfangen haben.

 

Mit dem ersten Tageslicht ziehen wir am nächsten Morgen los. Über einen Einschnitt im Rötidolomitband des Piz Urlauns gelangen wir zur oberen Punteglias-Lücke. Von dort geht es über die Südflanke steil hoch zum flächeren Gipfelgrat.

Piz Urlaun im Morgenlicht

Südflanke und Gipfelgrat des Piz Urlauns im Morgenlicht

Kurze Kletterei bei der Überwindung des Riegels. Es gäbe auch einfachere Varianten…

Die Südflanke des Piz Urlaun von der Fuorcla Punteglias.

Die Südflanke ist vielorts praktisch eine Schutthalde, das Gelände im oberen T5 Bereich. Sicherungsmöglichkeiten nicht vorhanden, dafür ist man leicht unterwegs.

Über den Grat, der gegen Ende zu einem ‚Elefantenrücken‘ übergeht, gelangt man ohne grössere Schwierigkeiten zum Gipfel.

Marco B. auf dem ersten Teil des Gipfelgrats

Der Tödi dominiert das Panorama, aber auch der Selbsanft, Bifertenstock und die Brigelserhörner zeigen ihre eindrücklich abfallenden Wände.

Piz Urlaun Panorama

Von rechts nach links: Brigelserhörner, Bifertenstock, Selbsanft, Tödi, Marco B.

Marco R. im Abstieg vom Piz Urlaun über den Elefantenrücken

 

Auf dem Abstieg zur Punteglias-Lücke vefallen wir zwischenzeitlich dem Kirstallfieber, folglich sind die Rucksäcke auf dem Weg ins Val Gliems etwas schwerer als beim Aufstieg.

Blick von der oberen Punteglias-Lücke in Richtung Brigelserhörner

Das Val Gliems ist nach dem Val Frisal des Vortags ein weiteres Juwel auf unserer Tour. Hinter uns ist nun die Westseite des Piz Urlauns sichtbar, vorne kommt allmählich der Piz Cambrialas zum Vorschein.

Das Val Gliems zu Füssen… Sicht kurz unterhalb der oberen Punteglias-Lücke

Wie auf Firnfeldern rutschten wir knieschonend (und Profilsohle-vernichtend) das Geröll runter ins Val Gliems.

Am Ende des Val Gliems eröffnet sich der Einblick ins Val Russein

Die Topographie und Vegetation änderte sich nach dem Verlassen der weiten Ebene des Val Gliems schlagartig: es kam beinahe Südalpen-Stimmung auf.

Am Ende des Tals führen spärliche Wegspuren und steile Grasrücken tief hinunter ins Val Russein. Von dort geht es dann doch noch mehr als 12km bis zum Bahnhof bei Cumpadials.

Eine lange, aber wahrhaft grandiose Tour durch eine wunderschöne, einsame und wilde Gegend.

 


Route:

1. Tag: Brigels – Val Frisal – Barcun Frisal Sut – Camona Punteglias (T5)

2. Tag: Camona Punteglias – Piz Urlaun – Val Gliems – Val Russein – Cumpadials

Teilnehmer:
Marco B., Johannes, Evgenia, Marco R. (Umbieter)

Schreibe einen Kommentar