In zwei Tagen vom Wägital nach Schwyz (11./12. Januar 2019)

Freitag: Vorderthal – Euthal (1350hm, WS)
Zug und Bus bringen uns vom SBB nach Vorderthal. Im blauen Januarlicht des schattigen Wägitals (720m) steigen wir am ausgeschalteten Schlepplift entlang zur idyllischen Ahoreli-Alp (1272m) hinauf. Hier erreichen wir die lange ersehnte Sonne und spuren fast knietief durch funkelnden Pulver zu unserem ersten ‚Gipfel‘, Punkt 1450 nordwestlich des Chli Aubrig. Das ‚Spuren‘ bezieht sich auf Thomas und Marco, die unermüdlich, steil hinauf den Weg bahnen, während der Autor zusieht nicht den Anschluss zu verlieren.
Von P. 1450 fahren wir zum Chrummflüeli 1050m hinab, wobei uns der Pulver bis zum Bauch hoch staubt. Viel schöner gehts nimmer :-).
Von dort wieder durch Wald und über Weiden zur Büelhöchi (1423m) hinauf, während sich der Himmel langsam eintrübt. Als wir in Euthal am Sihlsee ankommen ists schon wieder recht duster. Beim Kaffee im Supermarkt/Dorfcafé stört uns das allerdings nicht mehr und bald bringt uns der Bus nach Unteriberg. Nochmal ein paar Minuten auf den Fellen zu unserem Nachtquartier, dem Gasthaus Hochgütsch hinauf, wo wir sehr freundlich empfangen und bewirtet wurden – eine ideale Skiunterkunft mit schönem Blick übers Tal und einem wärmendem Cheminée in der Stube, Kuschel-Wachhund Diesel inbegriffen.

Funkel-Schnee.

Viel Pulver in der Abfahrt von P. 1450 nach Euthal.

Schon wieder den Drahtschneider zu Hause liegen lassen. (Hindernisse auf offizieller Skiroute)

Thomas pflügt eine Spur durch bodenlosen Schnee runter nach Euthal. 

 


Samstag: Oberiberg – Furggelenstock – Brunni – Hochstuckli – Schwyz/Seewen (600hm, WS)
Am Samstagmorgen begegnen sich in Summe 11 (!) AAC Basler im Bus nach Oberiberg (1100m). Die SAC Sektion Uetliberg würde vor Neid erblassen. Einige zaghafte blaue Flecke am Himmel verbreiten eine Hoffnung auf gutes Wetter, die sich leider nicht erfüllt. Durch den Wald ziehen wir sanft zum Furggelenstock (1656m) hinauf. Unterwegs erklären uns lokale Wildruhezonen-Sheriffs, dass ein unkontrollierter Sturz in die Schutzzone hinein nicht mit einer Busse geahndet würde. Wir sind enorm erleichtert! Vom Gipfel zunächst flott hinab, dann wird der Schnee immer schwerer und wir steuern mit viel Schussfahrt Brunni an. Die Schneeschuhwanderer werden zur Landplage, aber wir umkurven sie souverän.

In Brunni tauschen wir Muskel- gegen Kaufkraft und der Schlepplift bringt uns durch Wolken und Schneegestöber auf 1500m. Ein letzter Spaziergang führt auf das Hochstuckli (1565m). Als es tatsächlich noch mal kurz aufmacht sind Nicht-Klebfelle und schmerzende Füsse vergessen und wir können zwischen dramatisch finsteren Wolken über Schwyz zum Urnersee schauen. Aber der Gross Mythen bleibt heute in den Wolken verborgen! In schwerem, aber weichem Schnee geht es bequem ganze 1000 Hm hinunter nach Seewen. Noch ein schneller Kaffee und dann bringt uns die SBB mit nur einem Umstieg speditiv nach Hause.

Die 11-köpfige Skitourengruppe im Aufstieg von Oberiberg zum Furggelenstock (1655m).

Auf dem Gipfel des Furggelenstock. Die steile Direktabfahrt war dieses Jahr sehr gut eingeschneit.

Konnten wir auf der Nätschhöchi wegen Nebel und Schneefall kaum die Skienden der vorderen Person sehen, riss es beim Schlussaufstieg aufs Hochstuckli zauberhaft auf.

Mit Skis und Splitboard runter durch bodenlosen Schnee nach Schwyz!

Für einmal nicht über, sondern zwischen den Wolken.

Andächtige Pause und Stärkung für die letzten, recht nassen Abfahrtsmeter.

Kurz vor Schwyz.

 


TN: Annina, Corina, Claire, Flavio, Hannah, Lorenz, Lukas, Marco B, Matthias, Roberto, Thomas (11!!)

Bericht: Matthias

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