Zwischen den Wolken am Orsirorapass (7. Dezember 2014)

Unsere „Nikolaus“-Tour oder „Second Adventure“ am 2. Advent sollte einige Überraschungen parat halten. Früh und freudig traten wir die Anreise von Zürich und Basel nach Realp an. Für die Mehrheit der Truppe sollte dies der Auftakt in die neue Skitourensaison sein und so fiel das frühmorgendliche Aufstehen noch nicht gar so leicht. Von Realp (1539 hm) auf den Pizzo Lucendro (2962 hm), das hatten wir uns vorgenommen. Das an einem Tag, wo die gefühlte halbe Schweiz im Urserntal anzutreffen sein sollte. Aber nicht auf der von uns gewählten Route, die schön abseits vom Trubel um den Stotzigen Firsten, erstmal durch dichtes Buschwerk auf den Pizzo dell’Uomo und dem Kamm entlang auf den Hauptgipfel führen sollte.

Nachdem der Start im Tal etwas holprig verlief – auch weil man oder frau sich wieder an die Ausrüstung und Routineabläufe gewöhnen musste – bahnten wir uns unseren Weg, an Zweigen zerrend und schwingend, durch die Erlen. Mitten im Erl-Dorado verloren wir dann Marco. Seine Skibindung streikte, brach entzwei, irreparabel. Die Tour für ihn war somit leider schon nach 200 Höhenmetern beendet.

20141207-Orsirorapass4Für den Rest erwies sich der Aufstieg als recht steil und über 2000 Metern auch als äußerst nebelig, was die Wegfindung extrem erschwerte. Nachdem unser Tempo immer unregelmäßiger und langsamer wurde, waren wir froh, Claudios GPS die Führung überlassen zu können. Während die Sicht anhaltend schlecht blieb, wurde die Schneedecke jedoch mit der Höhe immer vielversprechender. Schließlich durch die Gatscholalücke und am Passo d’Orsirora angelangt, beschlossen wir aufgrund der erheblichen Triebschneeansammlungen und diffizilen Sicht, die Tour unter dem Pizzo dell’Uomo abzubrechen.Es folgte eine sehr kalte und daher sehr kurze Mittagspause und viel Hoffen auf zumindest vereinzelte Sonnenstrahlen, die scheinbar vergeblich auf sich warten liessen. Der Wetterbote hatte sich definitiv getäuscht.

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Bei unveränderten Sichtverhältnissen begannen wir also abzufahren. Die leichte Pulverschicht machte das Ganze aber dennoch zu einem Vergnügen.

20141207-Orsirorapass2Wir orientierten uns an unserer, etwas skurril gelegten Aufstiegsspur, die für einen kurzen Moment dann doch noch im Nachmittagslicht zum Vorschein kam; genauso wie einzelne Blicke aufs Witewasserental bis zum Gross Mutthorn. Und wie die Sonne dann auch wärmen konnte, wunderbar!

20141207-Orsirorapass1Sehr schade war es, dass wir die Tour nicht als ganze Gruppe durchführen konnten. Nichtsdestotrotz haben wir es genossen, wieder durch den Schnee zu stapfen und zu gleiten. Lust auf noch viel mehr!

Hanna

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