Sieben Hengste (18. September 2024)

Während die Bewohner des Mittellandes noch fest unter ihrer Hochnebeldecke schlummerten, nichtsahnend, wie schön es darüber sein wird, machten wir uns – ebenfalls noch etwas verschlafen – auf den Weg nach Innereriz. Der AACB unterstützt vielfältige Aktivitäten, diesmal hatten wir uns für einen Reitausflug entschieden. In Innereriz sind nämlich sieben wilde Hengste beheimatet, auf denen wollten wir das Reiten üben.

Der erste Hengst, noch etwas grün hinter den Ohren, hat uns nicht gleich bemerkt. Dies wohl wegen dem Nebel, in dessen Schutz wir uns von hinten anschlichen. Jedenfalls war es zu spät uns abzuschütteln. Selbst als wir uns zu dritt auf ihm niederliessen und Pause machten, war er ganz friedlich.

Der zweite Hengst aber ward so gewarnt, und hat rechtzeitig alle seine scharfen Messer gewetzt. Trotzdem sind wir mutig dem zweiten Hengst aufs Haupt gestiegen, er gab sich rasch geschlagen.

Geschickt balanciert Ann-Cathrin zwischen den Messern durch (sehr bizarr ausgewaschener Schrattenkalk, die Spalten sind oft viele Meter tief).

Hat man den Widerborstigsten einer Herde besiegt, ergeben sich die anderen kleinlaut. So waren die übrigen fünf Hengste (oder Stuten?) eher eine Formsache. Einzig der Übergang von einem zum nächsten öffnete unerwartet Abgründe.

Zwischen zwei Hengsten. Die Mittelland Bewohner schlummern immer noch.

Viel zu schnell war der wilde Ritt über alle Sieben Hengste beendet. Dafür konnten wir den Blick entspannt nach Süden richten zu den Berner Riesen (siehe Titelbild). Bei zunehmendem Guggiföhn und glasklar ausgeputzter Luft wirkten sie nun noch näher.

Nach einem ersten kurzen Abstieg ins Wagemoos kam die Diskussion auf, wohin wir eigentlich absteigen wollen. Niemand hatte eine im Voraus gebuchte Rückfahrt, so verabschiedeten wir uns von der ursprünglichen Idee der Rückkehr nach Innereriz, ohne geöffnete Beiz und im Nebel liegend. Der Vorschlag Habkern war dagegen konsensfähig. Doch der nächste Wegweiser lockte uns mit einer unwesentlich längeren Gehzeit über die eigentümlichen Wagemoos-Sandsteinbänke am Gemmenalphorn vorbei nach Beatenberg/Waldeck. Und so kamen wir als Abschluss in den Genuss eines wunderschönen Höhenwegs, stets mit Blick auf die Berner Riesen, die allmählich von der Föhnwalze einverleibt wurden. Und wir verschwanden wieder unter die Hochnebeldecke.

Teilnehmer: Ann-Cathrin, Toni, Christian (Umbieter, Bericht)

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