Bergwanderung auf den Hohgant (BE) über den “Nordwestgrat“ (Luterschwändiegg) (12. November 2022)

Nachdem die ursprünglich im Oktober geplante Wanderung dannzumal nicht stattfinden konnte, weil uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte, haben wir sie am 12. November nachgeholt. Wir, Elisa, Ann, Adrian, Sämi und Matthias sind um halb 9 in Escholzmatt angekommen und wurden von Matthias, unserem Taxi, an den Fuss des Hohgants gefahren.

Sänggemattschwand im Zustieg auf der neuen Güterstrasse nach Luterschwändi

Steil wars!

Munter machten wir uns an den Aufstieg, schon bald hatten wir den letzten Brunnen hinter
uns gelassen. Der anfangs gemütliche Weg wurde schnell zu einem steilen Bergpfad, der
nicht immer klar sichtbar war. Die Stöcke gaben uns Halt in dem steilen und etwas
rutschigen Gelände. Die Schneeresten waren glücklicherweise nicht vereist und gaben uns
somit etwas mehr Trittsicherheit, jedoch verdeckte das Weiss nicht selten den Verlauf des
Weges. Die Aussicht war mit den Felswänden, Tälern und Bergen schon von Beginn an
atemberaubend. Als wir den Aufstieg beinahe geschafft hatten, kamen wir an einen
Übergang am Rand einer Felswand. Unter uns ging der Hang sehr steil ins Tal hinab. Ein
Sturz durfte man sich hier nicht erlauben. Das Drahtseil war nicht mehr überall am Fels
befestigt. Wir suchten uns nacheinander vorsichtig den Weg auf die andere Seite, während
wir uns am wenig vertrauenswürdigen Seil und an den Felsen festgehalten haben. Danach
gönnten wir uns endlich die gut verdiente Mittagspause und beobachteten zwei andere
Wanderer, wie sie weiter oben mitten in den Felsen eine andere schwierigere Route
kletterten.

Adrian wagt sich an die Querung…

…sogar ein Routenbuch hätte es gehabt

Frisch gestärkt ging es erst einmal leicht bergab. Von der anderen Seite bestiegen
wir schliesslich den Gipfel. Wir konnten ringsum eine wunderschöne Aussicht bestaunen
und sahen auf der einen Seite die Alpen mit ihren schneebedeckten Gipfeln und auf der
anderen das Mittelland bedeckt von einem Nebelmeer.

Am Hohgant mit Blick gegen die Berner Alpen

Furggengütsch, höchster Gipfel des Hohgant

Geschafft! Gipfelglück…

Der Abstieg war nun noch einmal lang und steinig. Wir hüpften die Felsen auf dem Weg hinunter, überquerten Bäche und kleine Sümpfe, die sich mit dem Tannenwald abwechselten. Da wir bereits November hatten, begann es schon ungefähr gegen 5 Uhr dunkel zu werden. Wir hatten zum Glück drei Taschenlampen dabei. Während dem Abstieg teilten wir die Gruppe auf und liessen Matthias voraus rennen. Besonders ich war schon ziemlich müde und die letzten zwei Stunden wurden langsam zur Qual. Als wir endlich auf der Straße waren und die ersten Häuser sahen, enttäuschte uns Matthias am Telefon und meinte, dass die Strasse bald wieder aufhören würde und wir noch ein gutes Stück vor uns hätten. Wir wollten ihm nicht glauben, aber schlussendlich stolperten wir tatsächlich noch einmal eine Stunde über einen unebenen steinigen Weg im Dunkeln. Matthias kam uns mit dem Auto und dann zu Fuss entgegen. Er nahm uns alle ein Stück mit, damit wir schneller zu Hause waren und was uns sehr dankbar machte. Die Wanderung auf den Hohgant war lang, wunderschön und anstrengend. Nach einer Bergtour richtig müde zu sein gehört schliesslich auch dazu. Die Tour können wir auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn der im Aufstieg begangene Bergwanderweg aufgehoben ist und der Durchgang auf eigene Gefahr erfolgte.

…der Abstieg zog sich dann aber in die Länge

Teilnehmer: Adrian (Umbieter), Ann Cathrin, Elisa (Bericht), Matthias, Sämi (Fotos)

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